Worauf es im Außendienst ankommt
Alleinarbeit im Außendienst ist Alltag in vielen Unternehmen – besonders im technischen Service. Wer Netzinfrastruktur wartet, Störungen behebt oder Anlagen überprüft, arbeitet häufig allein und oft unter schwierigen Bedingungen. Damit steigt die Verantwortung für Unternehmen: Die Gefährdungsbeurteilung wird zur Pflicht – und kann mit digitalen Lösungen wie einer Field-Service App deutlich vereinfacht werden.
Was ist eine Gefährdungsbeurteilung bei Alleinarbeit?
Die Gefährdungsbeurteilung ist nach § 5 des Arbeitsschutzgesetzes vorgeschrieben. Sie dient dazu, arbeitsplatzspezifische Risiken systematisch zu erfassen und passende Schutzmaßnahmen abzuleiten. Bei mobiler Alleinarbeit im Außendienst bedeutet das: Risiken müssen im Vorfeld bewertet und mit konkreten Maßnahmen abgesichert werden.
Typische Risiken bei Alleinarbeit im Außendienst
Diese Gefährdungen treten besonders häufig auf:
- Arbeiten in abgelegenen oder ungesicherten Bereichen
- Sturzgefahr bei Arbeiten auf Leitern, Dächern oder in Schächten
- Kontakt mit Strom oder technischen Anlagen
- Gesundheitliche Zwischenfälle ohne direkte Hilfe
- Schlechte Erreichbarkeit oder Funklöcher
Inhalte einer Gefährdungsbeurteilung für Alleinarbeit
Eine vollständige Gefährdungsbeurteilung bei Außendiensteinsätzen sollte folgende Punkte beinhalten:
- Tätigkeitsbeschreibung: Welche konkreten Aufgaben werden allein durchgeführt?
- Gefährdungsanalyse: Welche Risiken ergeben sich aus Ort, Tätigkeit und Ausrüstung?
- Risikobewertung: Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit und wie schwer wären die Folgen?
- Schutzmaßnahmen: Welche organisatorischen, technischen oder persönlichen Schutzmaßnahmen sind notwendig?
- Dokumentation & Kontrolle: Wie wird die Umsetzung dokumentiert und geprüft?
Ein wichtiger Erfolgsfaktor ist dabei die aktive Einbindung der Beschäftigten. Die Europäische Unternehmenserhebung zu neuen und aufkommenden Risiken (ESENER) betont: „Sehr gut ist Deutschland bei der Einbeziehung der Beschäftigten in die Gefährdungsbeurteilung, sowohl bei der Planung als auch bei der Umsetzung“, erläutert Christa Sedlatschek, Direktorin der Europäischen Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz.
Dennoch zeigt die ESENER-Umfrage auch, dass die Zahl der regelmäßig durchgeführten Gefährdungsbeurteilungen mit 65 Prozent noch zu niedrig ist. Unternehmen sollten daher nicht nur auf digitale Tools setzen, sondern auch die regelmäßige Durchführung und die Beteiligung der Mitarbeitenden weiter fördern.